Ideenkonzept AG Preußenstadion
1.Präambel
Die “AG Preußenstadion” ist ein Zusammenschluss von Preußenfans aus verschiedenen Bereichen des Stadions. Ziel und Anspruch ist es, die Interessen der StadionbesucherInnen bestmöglich während des Projektes Stadionumbau zu vertreten. Ins Leben gerufen von der aktiven Fanszene, in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt und dem Präsidiumsmitglied Burkhard Brüx, sind in der AG Preußenstadion auch Vertreter der Gegengerade und der Haupttribüne organisiert.
Basis dieses Konzeptes sind die Beschlussvorlage der Stadt Münster über den Bebauungsplan Nr. 568 aus dem Sommer 2018, die Präsentation der Machbarkeitsstudie zum Stadion an der Hammer Straße im April 2020 und die Stadionumfrage des Fanprojektes aus dem Sommer 2020.
Wir sehen das Preußenstadion nicht nur als einen Ort, an dem wir die Spiele unseres Vereins verfolgen, sondern vielmehr als einen Ort der Begegnung für alle BürgerInnen der Stadt. Durch Räumlichkeiten mit Platz für inklusive Angebote und soziales Engagement am und im Stadion soll auch das benachbarte Stadtviertel vom Umbau profitieren. Zusätzlich unterstützen wir die Idee eines Bürgerparks, der ‘Berg Fidel’ für alle AnwohnerInnen attraktiver macht. Das Preußenstadion als Ort, an dem sich jeder wohlfühlt, ist unsere Idealvorstellung.
Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaneutralität ist bei heutigen Bauprojekten und in unserer Gesellschaft präsenter denn je. Somit ist es für uns selbstverständlich, dass im Zuge des Umbaus auf eine ebensolche Ausrichtung des Stadions geachtet wird. Da Preußen Münster als sportliches Aushängeschild der Stadt eine besondere Vorbildfunktion einnimmt, ist weiterhin im Zuge des Umbaus auf ein barrierefreies Stadion Wert zu legen. Abschließend stellen wir uns die Frage, welchen Zugewinn unsere Stadt Münster in einem zukunftsorientierten Umbaukonzept des Stadions erreichen könnte.
Im Folgenden werden die Wünsche und Ideen der Fans in einem Stadionkonzept genauer vorgestellt.
2. Innenbereich des Stadions
a. Stehplätze in der Ostkurve
Die Heimtribüne der Preußenfans sollte ausschließlich aus echten Stehplätzen bestehen. „Safe-Standing-Plätze“ schränken die Bewegungsfreiheit massiv ein, reduzieren die Kapazität und würden im zentralen Fanbereich nicht genutzt werden.
Wie in der Machbarkeitsstudie vorgegeben, sollten die 8344 Stehplätze auch in Zukunft genügend günstige Tickets garantieren, um auch langfristig ein junges Publikum als zukünftige Fangeneration anzusprechen. Aufgrund der sozialen Verantwortung unseres Vereins sind sie zudem für Familien, Arbeitslose, SchülerInnen, StudentInnen und RentnerInnen notwendig.
b. Zugang zum Block / Mundlöcher

[Bildquelle: Frankfurter Rundschau, www.fr.de]

[Bildquelle: www.fc-erzgebirge.de]
Der Zugang zu den Blöcken sollte idealerweise von oben aus dem Stadionumlauf erfolgen und damit auf Mundlöcher verzichtet werden.
Für den Fall, dass Mundlöcher integriert werden müssen, sollten diese so dezent wie möglich ganz oben in den Tribünen platziert werden.
Auf keinen Fall wünschen wir uns Mundlöcher im zentralen Hintertorbereich. Bei einer ungünstigen Anordnung könnte kein optisch geschlossenes Bild der Fantribüne erzeugt werden und eine freie Entfaltung der Fankurve wäre massiv eingeschränkt.


c. Zaunfahnenplätze/Werbung
Vor der neuen Heimtribüne (Ostkurve) wäre es wünschenswert, auf Werbebanden zu verzichten. Als Standort der neuen Fankurve werben hier einzig die Zaunfahnen der Fans für unseren SC Preußen. Als Ausgleich für entgangene Einnahmen könnte wie in Zwickau auf jedes Ticket dieser Tribüne ein kleiner Aufschlag (z. B. 0,50 Euro pro Ticket) in Erwägung gezogen werden. Natürlich sollte hier jedoch das Ziel der erschwinglichen Tickets für alle gesellschaftlichen Gruppen im Auge behalten werden.
Auch in den anderen Stadionbereichen sollten Zaunfahnenplätze nicht eingeschränkt, sondern explizit ermöglicht werden. Es gilt, Kompromisse zu finden, damit diese Bestandteile einer lebendigen Fankultur in ausreichender Zahl an gut sichtbaren Stellen in unserem Stadion erhalten bleiben. Werbebanden sollten, ähnlich wie z. B. auf Schalke und in Nürnberg, in den Vereinsfarben gestaltet werden, um ein optisch rundes Stadionbild in den Farben unseres SC Preußen zu schaffen.
d. Wellenbrecher
Wellenbrecher sollten in der ordnungsrechtlich kleinstmöglichen Zahl verbaut werden. Durch möglichst wenig Wellenbrecher bleibt Bewegung innerhalb der Blöcke möglich und Emotionen können freier ausgelebt werden.
e. Zäune & Netze
Idealerweise kann im gesamten Stadion auf beides verzichtet werden. Sollte dennoch ein Zaun zum Spielfeld notwendig sein, ist dieser in unserer Vorstellung für eine bessere Sicht breitmaschig zu gestalten. Je nach Höhenunterschied zwischen Fanbereich und Spielfeld, ist eine Zaunhöhe von 1,20 Metern optimal. Zudem sollte er oben flach sein, sodass dieser gefahrlos bestiegen werden kann, um gemeinsames Feiern mit der Mannschaft zu ermöglichen.
Ein eventuell notwendiges Fangnetz sollte ebenso möglichst große Maschen (geringere Sichtbehinderung) haben und unseren Adler beinhalten.
Auf der Heimtribüne wäre es optimal, wenn es zwischen den Blöcken keine Trennung durch Zäune geben würde. Sollte dies auf anderen Tribünen unumgänglich sein, reicht ein hüfthohes Geländer aus (z. B. wie auf der aktuellen Haupttribüne).
Wir legen besonderen Wert darauf, unsere Gäste im Preußenstadion auch als solche zu behandeln (“Willkommenskultur”). Zäune, wie sie im aktuellen Gästebereich des Preußenstadions zuletzt installiert wurden, suggerieren den Aufenthalt in einem Käfig und sollten den Werten unseres Vereins nicht entsprechen. Außerdem sollte der Gästeblock keine Plexiglasumbauung haben und nicht in die Ecke “gequetscht” sein. Ausreichend sanitäre Einrichtungen und Versorgungsstände sowie ein vernünftiger Aufenthaltsplatz vor dem Stadion und dem Gästeeingang sind für uns selbstverständlich.
f. Treppen/Aufgänge, Stufen und Notausgänge

[Bildquelle: www.wikipedia.de]

[Bildquelle: Neue Osnabrücker Zeitung, www.noz.de]
Treppen/Aufgänge im direkten Hintertorbereich sollten vermieden werden, da diese enorme optische und stimmungsmäßige Nachteile nach sich ziehen.
Fluchttore sollten nicht im zentralen Hintertorbereich geplant werden, weil dadurch wichtige Zaunfahnenplätze wegfallen würden.
Bei der Stufentiefe sollte darauf geachtet werden, dass auf einer Stufe auch nur eine Person stehen kann. Zudem sollte die Stufenhöhe nicht über ein normales Trittmaß hinausgehen.
Die farbliche Markierung der Treppen/Aufgänge in „fremden“ Farben würde negativ herausstechen. Optisch wünschenswert wären schwarz-weiß-grüne Blockstufen und graue Aufgänge.

[Bildquelle: Burkhard Brüx]

[Bildquelle: www.faszination-fankurve.de]
g. Sitzschalen
Als Farbe der Sitzschalen sollten nur unsere Vereinsfarben in Frage kommen, unabhängig davon, dass bunte Sitzschalen volle Tribünen suggerieren könnten.

[Bildquelle: www.ludwigsparkstadion.de]

[Bildquelle: www.f95.de]
h. VIP-Bereich
Der VIP-Bereich auf der neuen Gegengerade sollte sich optisch gut in das Tribünen- bzw. Stadionbild integrieren.

[Bildquelle: www.tripadvisor.de]

[Bildquelle: www.fussballstadienwelt.de]
i. Supporters-Block & generell günstige Sitzplätze
Ein Bereich wie den derzeitigen Supporters-Block (A-Block) mit günstigeren Sitzplätzen und damit Raum für Fankultur in unmittelbarer Nähe zur Osttribüne halten wir für unabdingbar.
Weiterhin halten wir es für gesellschaftlich notwendig, auch darüber hinaus weitere günstigere Sitzplätze anzubieten.
j. optimale Sicht
Keine Sichtbehinderungen auf Steh- und Sitzplätzen durch Pfeiler, Masten, Netze (wenn möglich) und Zäune wären optimal.
3. Außenbereich des Stadions
a. Vorplatz, Fanräume, Fassade, Museum, Charme, Wandbilder
Wie bisher sollte es einen ansprechenden Stadionvorplatz vor der Heimkurve geben, um einen Anlaufpunkt für alle Fans zu schaffen. Zur Gestaltung bieten sich Gastronomiestände und Unterstellmöglichkeiten an.
Im direkten Stadionumfeld (vielleicht im Gebäude der neuen Geschäftsstelle) sollten sowohl das Fanprojekt als auch der FANport Büros und weitere Räumlichkeiten zur gemeinsamen Nutzung erhalten. Diese Räume sollten an und außerhalb von Spieltagen unkompliziert genutzt werden können und in Eigenverwaltung betrieben werden. U. a. soll es möglich sein an Spieltagen günstige Speisen und Getränke anzubieten, ohne Bindung an die Stadion-Caterer. Zudem regen wir an, in den Fanräumen einige Vitrinen zu integrieren, in denen die Geschichte unseres Vereines nachvollzogen werden kann.
Eine Fan-Kneipe unterhalb der Tribüne halten wir für nicht sinnvoll, da diese Räumlichkeiten nur an Spieltagen zur Verfügung stehen dürften und dem Caterer unterliegen.
Wünschenswert wäre es zudem, wenn einige markante Punkte des heutigen Stadions erhalten bleiben oder in einen Neubau integriert werden könnten, um den Charme des Preußenstadions in eine neue Epoche zu retten. Zum Beispiel das Kassenhäuschen (zumindest einen Schalter) oder die Treppe zum A-Block.
Die Ehrentafel zur Vizemeisterschaft sollte auch im neuen Stadion einen Platz finden.
Die Fassade des Stadions sollte einen hohen Wiedererkennungswert haben und von der Hammer Straße gut ersichtlich sein. Bei der Gestaltung der Fassade sollte auf Ideen der Fans zurückgegriffen werden bzw. zusammen mit diesen umgesetzt werden.
Der Charakter des Stadions lebt nach unserer Meinung in hohem Maße von Wandbildern und Malereien in und um das Stadion herum. Dafür sollte Raum und Fläche geboten werden, um diesen Charme für das Stadion und sein Umfeld zu behalten.
b. Eingangsbereich, Umlauf
Das Preußenstadion sollte, wenn dieses baulich möglich ist, nur einen Eingang für alle Heimfans bekommen, an dem wie bisher die Personenkontrollen zentral durchgeführt werden. Über einen Umlauf gelangen die Fans zu den jeweiligen Blöcken, wo nur noch eine Ticketkontrolle erfolgen muss. Hiermit wird gewährleistet, dass sich Fans aus allen Blöcken des Heimbereiches vor, während und nach dem Spiel treffen können. Dies wünschen sich nach Umfrage des Fanprojekts 80 % von 1.500 Befragten.
Wir wünschen uns außerdem Möglichkeiten für die Abgabe von Gepäck für Heim- und Gästefans.
c. Vereinsraum
In Nähe der Trainingsplätze sollte für unsere Youngstars, deren Angehörige und ZuschauerInnen ein kleiner Vereinsraum eingerichtet werden. Mögliche Standorte wären ein Raum im NLZ oder in der nicht ausgebauten Ecke zwischen Haupttribüne und Ostkurve.
4. Stadion generell
a. Stadionname Preußenstadion
Der aus dem Volksmund stammende Name „Preußenstadion“ ist in hohem Maße identitätsstiftend für alle Fans des SC Preußen Münster. Die Gremien sollten sich somit für den Erhalt des Namens einsetzten. Wie bekommen wir es zusammen hin, diesen Namen beizubehalten?
b. Stadionsicherheit
Der benötigte Raum für Feuerwehr, Ordnungsdienst, ASB und Polizei sollte aus rein wirtschaftlichen Gründen keine Loge belegen. Hierfür schlagen wir einen Standort über der geplanten Innenraumzufahrt zwischen aktueller Haupttribüne und der neuen Westtribüne vor. Zudem ist hier die Nähe zu der geplanten Stellfläche der Sicherheitskräfte (hinter der Westtribüne) optimal.
c. Bezahlsystem
Auch in Zukunft sollte es im Preußenstadion möglich sein, Essen und Getränke mit Bargeld zu erwerben. Falls ein bargeldloses Bezahlsystem im Preußenstadion unumgänglich ist, muss dieses jedoch einfach und transparent sein. Gästefans müssen davon ausgenommen werden.
d. Nachhaltigkeit
Die Stadt Münster strebt für das Jahr 2030 Klimaneutralität an; wir möchten, dass das Stadion einen Beitrag dazu leistet. Naheliegend erscheint die Installation von Photovoltaik-Anlagen, die zur Stromversorgung des Stadions und des Alltagsbetriebs der Preußen beitragen könnten. Sollte Photovoltaik an einigen Stellen nicht möglich sein, würden wir für eine Begrünung der Dächer plädieren. Geothermie könnte ein Schlüssel sein, um beispielsweise die Rasenheizungen zu versorgen. Überschüssige Erträge könnten der Sporthalle Berg Fidel, dem Lorenz Süd oder dem Stadtteil zugeführt werden. Eine Wiederaufbereitung des Regenwassers, um die Rasenflächen zu bewässern oder sanitäre Anlagen zu betreiben, erscheint uns sinnvoll.
Im Dauerbetrieb des Stadions sollten umweltfreundlichere Lösungen wie Mehrwegbecher und -geschirr, Holzbesteck oder alternative Versorgungsmöglichkeiten der StadionbesucherInnen angegangen werden. Der Fokus sollte weiterhin auf dem Verkauf von Lebensmitteln aus der Region liegen.
Allerdings bedeutet Nachhaltigkeit für uns auch, dass geprüft werden soll, inwieweit bereits beim Bau nachhaltige Baustoffe eingesetzt werden können. Weiterhin würden wir es begrüßen, wenn die Bauaufträge möglichst an Firmen aus der Region vergeben werden würden. Denn was nützt uns der Verweis auf Nachhaltigkeit, wenn Bauelemente durch halb Europa transportiert werden?
5. Das Stadion als Teil der gelebten Stadt Münster
a. Verkehrsanbindung, Infrastruktur
Kritisch sehen wir, dass in der Machbarkeitsstudie auf das klassische Verkehrsmittel Auto gesetzt wurde, erweitert durch Fahrräder. Ein mehrstöckiges Parkhaus nur für das Stadion wäre für uns ein falsches Zeichen. Münster hat viele Verkehrsprobleme, die wir durch einen solchen Bau verschärft sehen, da Gelder unnötig an nur einer Stelle verwendet werden. Natürlich benötigt ein Stadion eine gewisse Anzahl an Parkplätzen, allerdings sollten die Verkehrsprobleme der ganzen Stadt dabei berücksichtigt werden. Daher begrüßen wir die Initiative, den Bahnanschluss Preußenstadion/Geist wieder zu reaktivieren. Mit der Bahn würden Fans aus dem Umland und auch Gästefans unkompliziert das Stadion erreichen können. Zudem würde die Stadtgesellschaft von einer solchen Haltestelle profitieren. Die dort geschaffenen Parkplätze würden den Parkdruck aus den Vierteln nehmen und könnten an Spieltagen das Stadion entlasten. Weiterhin sehen wir aus ähnlichen Gründen im P+R Weseler Straße eine Möglichkeit, weitere Parkplätze für die Allgemeinheit zu schaffen. An Spieltagen könnte ein Shuttle-Bus von dort Fans zum Stadion bringen. Im S-Bahn-Konzept der Stadt sollten auch flexible Schnellbusse im Stadtgebiet denkbar sein, für die dann an Spieltagen das Preußenstadion eine wichtige Haltestelle wäre. Ein überdimensioniertes Parkhaus wäre damit nicht mehr notwendig.
Stellplätze für Autos sollten aber auch nach Umweltkriterien gebaut werden, so wären Stellplätze für E-Autos in besserer Lage zu erwägen, dazu könnten sicherlich Ladestationen für E-Autos aufgestellt werden.
Für den Fahrradverkehr gilt es darauf zu achten, dass es Stellplätze für Lasten- und Liegeräder gibt, dazu Fahrradanhänger unproblematisch abgestellt werden können. Für E-Bikes sollten Abgabestellen/Ladestellen für die Akkus vorhanden sein, aber auch Fahrradhelme und andere Materialien sollten unterzubringen sein. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal wären mit Zaun und Dach geschützte Fahrradparkplätze (wie an diversen Bahnhöfen), die im (Saison)Vorfeld speziell gemietet werden können (z. B. als Zusatzoption bei Dauerkarten). Diesen Mehrwert könnte man marketingtechnisch nutzen und die Attraktivität der Dauerkarte erhöhen. Außerdem könnte dieses zusätzliche Angebot für BürgerInnen einen Mehrwert des P+R Preußenstadion und der Weseler Straße außerhalb von Spieltagen werden. Gerne dürfen auch weitere P+R-Flächen in der Entwicklung eines Verkehrskonzepts bedacht werden. Alternative Zufahrten zum Stadion für Fahrräder und auch Fußgänger sollten geprüft werden.
Nachhaltig wird ein Stadionbau, wenn er nicht ausschließlich für Fußballspiele genutzt wird. Wir sehen in den geschaffenen Räumlichkeiten die Möglichkeit, dass die Stadt Münster, die WWU oder andere Interessierte Seminare oder Kongresse abhalten können. Musikalische Angebote des geplanten Musikcampus könnten auch an der Hammer Straße ein Zuhause finden. Die verbesserte Infrastruktur stellt weitere Möglichkeiten für den Stadtteil in Aussicht. Ein Stadtteilbüro in der Geschäftsstelle beispielsweise wäre für uns denkbar. Warum sollten auf Wunsch die WWU Baskets und der USC Münster ihre Geschäftsräume nicht auch an den Berg Fidel verlagern? Das überarbeitete Parkkonzept könnte unter der Woche zu einem Quartierparkplatz werden. Zudem würde die Halle Berg Fidel von neuen Verkehrskonzepten ebenfalls profitieren. Auch die Primus-Schule, eine Partnerschule der Preußen, könnte Räumlichkeiten im Stadion als Ausweichplätze nutzen.
b. Barrierefreiheit
Im jetzigen Stadion werden Menschen mit Behinderung leider schwer benachteiligt. Ein Umbau muss hier Abhilfe schaffen. Wir möchten gerne Rollstuhlfahrerplätze in einer Anzahl realisiert wissen, die deutlich über die Mindestanforderungen der DFL hinausgehen. Plätze für Sehbehinderte, die über eine akustische Begleitung versorgt werden, erachten wir als notwendig, ebenso eine geschützte Zone für Gehörlose.
Das ganze Stadion sollte barrierefrei sein, so dass mindestens die Sitzplätze für eingeschränkte Personen erreichbar bleiben. Gästefans mit Einschränkungen sollten die Möglichkeit haben, das Spiel im Kreis ihrer Freunde und Bekannten zu verfolgen.
c. Familien
Wünschenswert wäre neben einem Familienblock auch eine Reaktivierung der Kinderbetreuung im/am Stadion während der Heimspiele, damit Familien maximale Flexibilität am Spieltag geboten werden kann.
d. Geschützter Raum für Frauen
Für eine höhere Attraktivität und Akzeptanz weiblicher Fans ist es wünschenswert, Schutzzonen bzw. geschützte Räume für Frauen anzubieten. Damit können sich Mädchen und Frauen aus unangenehmen Situationen entziehen und erhalten die Möglichkeit für vertrauensvolle Gespräche. Ein reservierter Bereich im Stadion, von dem aus Mädchen und Frauen ungestört das Spiel verfolgen können, sollte angedacht werden.
e. Genderneutrale Toiletten
Es sollten genderneutrale oder Unisex-Toiletten mitbedacht werden, um Personen nicht aufgrund des Geschlechts zu diskriminieren.
6. Fazit
Das Stadion ist für alle Fans von Preußen Münster ein wichtiger Ort von zentraler Bedeutung. Sie sind unter anderem diejenigen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten das umgebaute Preußenstadion mit Leben füllen werden. Aus diesem Grund sind die Interessen, Vorstellungen und Wünsche der Fans von elementarer Bedeutung und sollten bei der weiteren Planung unbedingt berücksichtigt werden.
Für Fragen, Anregungen oder sonstigen Kontakt stehen wir als Arbeitsgemeinschaft unter ag-preussenstadion@sportclub.online gerne zur Verfügung.
AG Preußenstadion im Herbst 2020